Samstag, 4. Juli 2015

Siegerland: In den Ferien ein Stück Heimat und Geschichte entdecken


Es gibt viel zu sehen:  Backhäuser, Kapellenschulen und Bergwerksstollen


Juli 2015. Siegen (buch-juwel). Endlich Sommerferien. Aber nur wenige verreisen die ganzen Wochen über, sondern sind zwischendurch zu Hause. Das wäre doch eine Zeit, um mal auf Entdeckungsreise in der Heimat zu gehen. Für den Nachwuchs wäre es doch einmal etwas, in ein "Bergwerk" einzufahren. Das Siegerland hat da so einiges zu bieten, von Strand, Meer und alpinen Bergen abgesehen, sicher mindestens so viel wie so mancher Urlaubsort. Oft noch viel mehr. 

Da muss man nicht nur in diese hübschen Dörfer und Täler fahren, in denen weit und breit nur Grün von Wiesen, Wäldern und Weiden zu sehen ist, da kann man auch mehr zu Niederwäldern, den Haubergen, erfahren. Die gibt es sonst kaum zu sehen. In Fellinghausen ist ein historischer Hauberg angelegt, in Walpersdorf, im jungen Tal der Sieg, sind ab und an noch Kohlenmeiler aufgeschichtet. Gleich nebenan gibt es einen Wanderparkplatz. Weiter hoch zur Siegquelle, zur Lahn- und Ederquelle. Einkehr ist meist überall möglich. Backhäuser, ehemalige Kapellenschulen, Bergbaugeschichte, teils mit Grubenführungen, erzählen von alten Zeiten. Unsere Hinweise erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, geben aber so manchen Tipp. Vielleicht wäre das ja mal etwas für einen kleinen Urlaubsausflug. 


Grüne Täler, Wälder und Hauberge, hier in Helgersdorf. (Fotos (c): presseweller)


Alte Bergwerke

Die Region wird mit dem Eisenerzabbau verbunden. Neben Silber, Bleiglanz und anderem war Eisenerz die Hauptsache. Ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. In Eiserfeld ist der Reinhold-Forster-Erbstollen erhalten, quasi „unter Tage“ geht es auch im Wotanstolln in Salchendorf bei Neunkirchen, im Bergmannsdorf Müsen gibt es ein kleines Museum mit Stollen, auf der Eremitage, wenn man nach Niederdielfen abzweigt, einen Förderturm mit kleinem Museum. Diese Einrichtungen haben nur zeitweise geöffnet. Man sollte sich auf den Internetseiten der Gemeinden informieren. Weiter unten haben wir einige Informationen für Sie zusammengetragen. 
Im Siegerlandmuseum im Oberen Schloss gibt es ebenfalls einen „Stollen“, in den man „absteigen“ kann. Das Museum hat in der Regel von dienstags bis sonntags geöffnet. Abgesehen vom Gebäude, das ehemalige Telegrafenamt, hat man sich im Museum für Gegenwartskunst am Unteren Schloss eher der Moderne geöffnet. Normalerweise gibt es jeden Sonntagnachmittag eine öffentliche Führung. Einen recht umfassenden Einblick in die Bergwerksgeschichte bieten das Museums-Bergwerk in Sassenroth bei Herdorf und das Besucherbergwerk Bindweide in Steinebach (Westerwald) – nur rund 35 Kilometer entfernt –, wo man mit dem „Grubenzug“ einfährt. Erlebnisreiche Regionsgeschichte hautnah.


Im traditionsreichen Müsen gibt es das Stahlbergmuseum.  


Backes und Kapellenschulen

Die Tradition der Backhäuser, im Siegerland meist „Backes“ genannt, ist seit Jahrzehnten wieder aufgelebt. Diese kleinen Häuschen, ob in Fachwerk oder Stein, gibt es mittlerweile in vielen Orten. Ansehen ist eine Sache, interessant ist, wenn „Backtag“ ist oder es ein Backesfest gibt. Oft kann man die knusprigen Brote auch direkt kaufen. Auf den Veranstaltungsseiten einiger Gemeinden im Internet wird zum Teil auf diese Backtage hingewiesen. Es gibt auch auch eine Broschüre. Kann man bei der Tourismusinformation Siegen-Wittgenstein oder örtlich beim Tourismus- oder Kulturbüro nachfragen.


Bekannt im Land: Ehemalige Kapellenschule in Eisern. Nebenan ist auch der Backes. 

Meist in typischem Fachwerk haben sich so viele ehemalige Kapellenschulen im Siegerland erhalten. Da kann es quer durchs Siegerland auf Entdeckungsreise gehen, von Alchen bis nach Sohlbach. Nur zum Schauen. Die Gebäude werden heute meist von Heimatvereinen genutzt. Bei Buch-Juwel gibt es ein Poster DIN-A2 mit 20 – ehemaligen – Kapellenschulen in heutiger Ansicht.

Und wenn man zwischendurch eine Abkühlung sucht, besucht man eines der Freibäder. Die gibt es in vielen Orten. Vielleicht einmal nicht nur das einem bekannte Freibad, sondern ein anderes ausprobieren. Möglichkeiten dazu gibt es reichlich.              (jw)

Ein paar Tipps für mehr Infos

Wenn Sie sich umfassender informieren möchten, schauen Sie ins Internet. Einige der möglichen Zugänge sind unten aufgeführt, jedoch ohne Gewähr zu zwischenzeitlichen Änderungen, Verlinkungen usw. Derzeit angegebene Öffnungszeiten sind ebenfalls unten aufgeführt. Auch dafür können wir keinerlei Gewähr geben. Irrtum bleibt stets vorbehalten. Wegen genereller Änderungen der Betreiber, Bauarbeiten und anderem kann es zu anderen Öffnungszeiten oder Schließungen kommen. Zum Teil gibt es auch Sonderöffnungszeiten (und Schließungen) zu Feiertagen. Deshalb empfehlen wir, sich jeweils aktuell im Web zu informieren oder anzurufen. Zum Teil sind Rufnummern zur Information auf den Internetseiten angegeben.
Bitte beachten Sie, dass es bei Stollenführungen „unter Tage“ weitaus kühler (meist unterhalb von 10 Grad) ist als "ober Tage".

Siegen: Über die zentrale Webseite siegen.de gelangen Sie zum Beispiel zum Siegerlandmuseum und Museum für Gegenwartskunst (auch mgk-siegen.de). Beide Museen haben in der Regel von dienstags bis sonntags geöffnet.
Reinhold-Forster-Erbstollen in Eiserfeld. Von April bis Oktober jeden 1. Sonntag im Monat Führung von 14 bis 15.30 Uhr.

Wilnsdorf: Museum Wilnsdorf und Förderturm Niederdielfen (unterhalb der Eremitage) über die zentrale Webseite wilnsdorf.de. Das Museum hat in der Regel mittwochs bis sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet, der Förderturm jeden 2. Sonntag von 14 bis 17 Uhr.

Salchendorf (Neunkirchen): Wodanstolln. Mehr über die Heimatvereinsseite heimatverein-salchendorf.de. Von März bis November jeden 1. Samstag und Sonntag Führungen ab 14 Uhr.

Müsen (Hilchenbach): Stahlbergmuseum. Mehr auf stahlbergmuseum.de. Von März bis September jeden 2. Sonntag Führungen von 14.30 bis 16.30 Uhr.

Im Nachbarkreis Altenkirchen: Bergbaumuseum Sassenroth (bei Herdorf). Mehr auf kreis-altenkirchen.de/BERGBAUMUSEUM. Dienstags bis sonntags geöffnet.

Besucherbergwerk Bindweide in Steinebach (zwischen Betzdorf und Hachenburg). Mehr auf bindweide.de. Von 1. April bis 31.Oktober geöffnet: mittwochs, samstags, sonn- und feiertags von 14 bis 17 Uhr. In der Nähe, im Bereich der Steineberger Höhe, die selbst auf knapp unter 490 Meter Seehöhe liegt, gibt es auch den rund 18 Meter hohen Barbara-Turm. Je nach Wetter gibt es eine gute Aussicht, bis zum Siebengebirge.

Backhäuser/ Backes und ehemalige Kapellenschulen: Zum Teil können Sie hierzu ebenfalls auf den Internetseiten der Gemeinden fündig werden. Fragen Sie ansonsten bei uns an (buch-juwel.de). Wir können Ihnen viele Orte nennen, in denen es solche Gebäude noch gibt.

Mehr zum Siegerland, auch Kurzfilme und mehr, gibt es immer auf http://www.buch-juwel.de,
Reiseberichte und Infos überregional auf http://www.presseweller.de


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